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FLUCHT UND SEELE

Wenn der Mensch sich seines Lebens bewusst wird und zwar derart, dass er im Grunde das Ende seines eigenen Seins (sowie dass seiner Lieben) zu fühlen glaubt, dann wird er neu geboren.
Er wird geboren und lebt. Doch ob er besser zu leben imstande ist, sollte man für ungewiss halten.
Er lebt und leidet. Leidet und lebt. Und wird Opfer seines Realismus. Er wird teil einer Depression, die eines modernen Menschen für würdig zu sein scheint. Doch es ist, wie so oft im Leben, nur der Schein der die Lüge aufrecht erhält. Es gibt keine Würde innerhalb einer Depression. Man wird zum Opfer des eigenen SELBST.
Ein Opfer eben, einer Zivilisationskrankheit, derer wir heutzutage viele haben.
Zu viele.
Der Mensch denkt und denkt und hadert mit sich und allem.
Mit seinen Entscheidungen, mit seinen eigenen kognitiven Fähigkeiten. sowie des logischen Zweifels an den kognitiven Fähigkeiten seiner Mitmenschen.
Dieser Mensch wird grimmig, weinerlich und badet sich in Selbstmitleid.
Rethorische Fragen kreisen um seinen Geist.
Warum ich?
Weshalb so?
Warum nicht anders?
Was denken die bloß von mir?
Abhilfe schaffen neue, korrigierte Gedanken, Psychotherapie, Priester oder Freunde.
Vielleicht gar Drogen oder Krankheiten, derer man sich bedient um sich von der hektischen, unverstandenen Welt zurückzuziehen.
Alles wird zur Last. Alles wird schwer. Alles wird und wirkt unverständlich, wird hinterfragt, will verstanden werden.
Dann, wird alles vereinfacht.
Dies ist der wichtigste Moment, denn er markiert den Moment unserer Aufgabe. Wir begreifen nichts und sind entschlossen lieber unsere simplere, gedachte Realität zu akzeptieren, weil sie einfacher wird. So wie Kinder die lieber 1+1 rechnen, als 1000+1000.
Man könnte sagen, wir "depotenzieren" unser Leben.
Stereotypen nehmen so wie ein unaufhörlicher Virus den Kampf auf und drohen ihn zu gewinnen. Hiergegen sollte es Medikamente geben. Leider bekämpfen die meisten Menschen die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen noch zusätzlich, auch wenn sie sicherlich unerlässlich sind.
Das Unkonkrete will konkretisiert werden. Strukturen finden sich in der Formlosigkeit um das Große und Ganze zu erfassen.
Wie kann der Mensch nur so irren? Oder vielmehr, wie kann er sich seiner Worte, seiner Gedanken seiner Verurteilungen nur so sicher sein?
Es grenzt ans fantastische wie Gottesgleich sich der Mensch manchmal selbst zu erfahren glaubt.
Und nicht nur innerhalb einer Depression, des widerlich normalen Rassismus, der Politik oder Wissenschaften.
Wieder dieser Glaube der uns vom Weg abbringt, ja manches Mal umbringt.
Nun, der Glaube ist zweier Dinge imstande. Den Glauben als Wissen zu verkaufen und die Hoffnung als Gegenstand des Glaubens entstehen zu lassen. Letzteres ist sicherlich der konstruktivere Weg.
Jedoch, auch nicht immer richtig und durchaus gefährlich. Doch zurück zum Punkt.
Der Mensch geht und versteht nicht und verändert sich möglicherweise doch bisweilen. Und diese Veränderung könnte das Ende des Irrens sein.
Bis der Mensch begreift, dass er nie etwas begriff. Bis er versteht sich von seinen Sünden zu lösen.
Diese Sünden, die eingesperrt sind in der Vergangenheit. Die manches Mal noch zukünftiges Beeinflussen, jedoch dann, irgendwann, verrauchen, verblaßen, ins Nichts fallen.
Er begreift dann, weshalb Gott mit Lot sprach.
Blickt man nicht zurück vermag Gott zu helfen. Wenn du es zulässt.
Das klingt bestimmt manchen zu religiös, zu geschwollen gar. Doch warte, bis der Sinn sich vollends entkleidet.
All dies bedeutet eben, er hat dir die Möglichkeit offeriert das Alte zu vergessen.
Loszulassen.
Nicht aufzugeben.
Lot's Frau war nicht so klug. Sie vermochte nicht nach vorne zuschauen. So wie Lot, gänzlich ohne die Zukunft schauen zu wollen. Einer Zeit, die so die alten Schriften unserer Vorväter, nur der Herr selbst schauen kann. Von Anfang bis Ende des Universums, schaute nur Mose die gesamte Spanne des Seins und begriff sie. Doch sind wir alle nicht Mose und wurden von einer Allmacht per Influx geheligt.
Wohin richtet sich nun der Blick von Lot?
Nur nach vorne richtete sich sein Blick. Als der Blick seiner Frau sich nicht von der sündhaften Vergangenheit zu lösen vermochte, erstarrte sie.
So wie wir alle erstarren. Wir alle die da gefangen sind in diesem bestialischen Kerker des Gewissens, des nicht vergessen wollens.
Als könnte man je vergessen.
Es ist die Schuld und Sühne. Jene Elemente die nicht notwendig sind. Sie sind nur dann zu etwas zu gebrauchen, wenn man merkt, so geht es nicht weiter. Man erkennt sie dann als Schock, als herausragendes Element einer Begründung zur Lebenswandlung. Zur Veränderung.
Dann kann man nur hoffen sich davon lösen zu können.
Und was war nun mit Lot's Frau?
Sie die ihre Vergangenheit nicht losließ, erstarrte zur Salzsäule.
So erging es auch den Gefährten Perseus, die in die Abgründe steigen mussten und gegen das schlimmste kämpfen mussten ohne ihm in die Augen zu blicken. Und vielen anderen Helden der Antike ging es nicht anders. Sie scheiterten an ihren Abgründen, am Ego an den sinnlosen Fragen ihres Lebens.
Kann man nun seinem Abgrund entgegentreten. Es bekämpfen wie ein mutiger Krieger und wie Perseus oder Herkules obsiegen?
Geht das?
Selbstverständlich geht das.
Es geht indem man voranschreitet.
Wie ein mutiger Krieger nun einmal voranzuschreiten hat. Doch es ist kein Kampf der mit Blut einhergeht. Er ist viel existenzieller. Es geht um die eigene Seele. So es sie denn gibt.
Und es verlangt weit mehr Mut als man glaubt. Doch es ist paradoxerweise einfacher als man denkt.
Versuchen wir doch einfach einmal das Leben zu leben.
Es zu genießen und den Tücken aufrecht zu begegnen.
Das Leben ist schwer. Natürlich.
Doch es hält viele Wunder für uns parat die uns begreiflich machen, wie wunderbar es hier ist. Es sind die eigenen Kinder, die Liebe, der Sonnenschein, die wunderbare Natur, die Sterne bei Nacht und die Freunde mit denen wir all dies teilen dürfen. Und es ist völlig umsonst. Frei von Geld, weitab entfernt von allen Nöten.
Und selbst, wenn wir ein krankes Kind unser eigen nennen, so gibt es Momente der unergründlichen, echten Liebe und Demut. Und dies sind die Orte an die wir flüchten müssen. Orte, für die es keine Worte gibt, weil sie unausprechlich sind und ein Hort für unsere Seelen.
Und dies ist es, was unsere Vorväter mit der wahren "immitatio dei" meinten. In den Fußstapfen eines nicht fassbaren Gottes zu laufen ist schwer. Es ist der innere Sinn der sich uns offenbaren sollte, nicht die Religion an sich.

CORDOVERO am 21.04.2010

 
   
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